Das Hochbeet
• rückenschonend
• bestens für ein früheres Wachstum und
• bringt ein kräftiges Wachstum sowie
• verlangt keine Düngerintensität
Dabei wurde die Methode des Hochbeetes schon in der Antike erfolgreich praktiziert, wie der St. Gallener Klosterplan aus dem 9. Jhdt. über die Möglichkeiten einer Gartenanlage und das Bildnis der mittelalterlichen Geselligkeit im paradiesischen Garten aus dem Jahre 1420 veranschaulicht.
Lage des Beetes
Ein sonniger Platz ohne Laub von oben und Schatten ist der beste Platz. Steht dieser sonnige Standort nicht zur Verfügung eignen sich aber auch halbschattige Bereiche. Das Beet sollte aufgrund des Windes von Nord nach Süd ausgerichtet sein, durchlässige Abdeckungen gegen den Wind können aber alternativ errichtet werden (z.B. Folienhauben).
Im Anhang finden Sie weitere Informationen und Anleitungen zum Bau sowie zum Aufbau und zur Bepflanzung eines Hochbeetes.
Größe des Beetes
Diese hängt vor allem vom Platz ab, der zur Verfügung steht, und von den finanziellen und persönlichen Möglichkeiten und Bedürfnissen der Gartenbesitzer. Ideal ist eine Höhe zwischen 80 und 120 cm, eine Breite von maximal 130 cm (so kann man von beiden Seiten problemlos zur Mitte greifen) und einer beliebigen Länge. Die unten angegebenen Maße sind aus ökonomischen Gründen aufgrund der Holzpreise sinnvoll. Ideal ist dabei eine Dimension von einer Holzlänge von 200 cm bzw. 90 cm (längs und breit) und einer Pfostenbreite von 20 cm. Dies ergibt zusammengesetzt ein Beet mit den Außenmaßen von 200 x 100 cm und einem Innenmaß von 190 x 90 cm. Die längeren Seitenteile werden außenliegend stumpf mit den Innenteilen mit Schrauben der Länge 6 x 120 mm verschraubt. Die Teile werden in Elementen zusammen geschraubt und an der gewählten Stelle in der gewünschten Höhe gestapelt, zusammengesetzt und mit Pfosten ( 5 x 8 cm) in der Höhe des Beetes mit Schrauben 6 x 90 mm und 6 x 120 mm eingerichtet und verschraubt. Die Schrauben 6 x 90 werden von innen, die längeren Schrauben von außen angebracht. An unteren Rahmenelement kann man ein Wühlmausgitter in der Breite von 100 cm problemlos anbringen und die Maße der Seiten und Breiten können aus einem Pfosten mit 400 cm Länge (Standard) herausgeschnitten werden, ohne zu viele Schnittverluste beim Kauf der Pfosten und der Hölzer in Kauf zu nehmen.
Pfostenbreiten von 20 cm sind sinnvoll und bedürfen nur einer 2maligen Verschraubung der Bretter, das Kernholz der Pfosten muss aber wegen der Gefahr des „Werfen des Holzes" (verdrehen in der Breitseite) immer nach innen gerichtet verschraubt werden.
Von der Höhe des Hochbeetes her ist ein Maß nach der Körpergröße der Person, der die Pflege obliegt, sinnvoll und liegt zwischen 80 cm und 120 cm.
Material
Am besten ist es, Pfosten mit 50 mm Stärke aus Lärchenholz, Akazie oder Eiche zu verwenden, aber auch Tonziegel (nur doppelt gebrannt, genannt Klinker und dieser mit Luftschlitzen vermauert), sowie Kunststoff (gibt es im Bausatz im Baumarkt) und schließlich Metall (von Edelstahl bis zum rostigen Eisen) sind möglich. Die Materialwahl sei jedem überlassen, auch ob veredelte Metalle und Kunststoffe - so zweckmäßig sie auch sind - in der Natur Einklang finden sollen.
Die Elemente werden an der gewünschten Stelle zusammengesetzt, wie oben beschrieben verschraubt und an die Innenstaffeln angebracht, an den Ecken wird das Beet unterlegt und mit der Wasserwaage eingewogen und innen mit Bauflies ausgekleidet und locker befestigt (Tacker - Klammern). Alternativ kann auch Noppenfolie verwendet werden, welche angenagelt werden muss. Günstig ist es, die Innenfolie erst nach dem Befüllen an den überstehenden Rändern zuzuschneiden, da diese im überstehenden Bereich der Oberkante der Pfosten einen Schutz des Holzes beim Befüllen bietet.
Untergrund
Ein bestehender Rasen muss abgetragen werden, für feste Mauern aus Klinker oder ähnlichem Material müssen Streifenfundamente gebaut werden. Den Boden niemals betonieren oder sonstig versiegeln. Als Schutz vor Wühlmäusen muss ein engmaschiges Gitter (landläufig als Hasenstallgitter bezeichnet mit einer Maschenweite von max. 15 mm) den gesamten Grund des Hochbeetes dicht abdecken.
Aufbau bei 80 cm Höhe
Als erste Schicht auf den Wühlmausschutz kommt
• grober Gehölzschnitt von Gehölzen im Garten, dann feiner Gehölzschnitt, in der Höhe von insgesamt ca. 25 cm
• darauf Rasensoden (ausgestochenes Stück Grasnarbe), Laub, grobe Gartenerde und feine verottbare Gartenabfälle, darauf wird grober, noch nicht fertiger Kompost mit einer Schicht von ca. 20 cm aufgetragen,
• die vorletzte Schicht ist reifer Kompost von 15 -20 cm (vorhandene Wurzeln entfernen) und
• feine Gartenerde für das Saatbeet bis zur fertigen Höhe des Hochbeetes..
Der Aufbau kann nach der Höhe des Beetes variieren, aber die unterste Gehölzschicht sollte jedoch mindestens 20 cm betragen.
Ein Verdichten der einzelnen Lagen durch Festtreten ist notwendig.
Durch den Aufbau eines Hochbeetes entsteht Verrottungswärme, die vor allem im Frühjahr einen zeitigeren Anbau ermöglicht, aber auch Angebot an den erforderlichen Nährstoffen wie Stickstoff, Phosphor, Kalium, Schwefel, Calcium und Magnesium und andere durch die ablaufenden biologischen Prozesse im Hochbeet bietet.
Oft empfohlene Hornspäne können bei unsachgemäßer Handhabung und Nichtwissen des Anwenders durch einen Stickstoffüberschuss im Nahbereich der Späne bei unterirdisch wachsenden Starkzehrern wie Karotten oder Radieschen Zwiewüchsigkeit verursachen und deshalb sind dabei die Gebrauchsanweisungen der zusätzlichen Dünger (lt. Hersteller) genau zu beachten.
Pflanzen
Im ersten Jahr sollten sogenannte Starkzehrer gesetzt werden.
Dies sind Gurken, Tomaten, Auberginen und gelbe und grüne Zucchini und alle Arten von Kürbis, Paprika, Kohl, Lauch, Kartoffeln, und Mais. Der Flächenbedarf der jeweiligen Frucht ist zu beachten. Starkzehrer sind Pflanzen, die dem Boden viel Stickstoff und benötigten Dünger entziehen.
Im zweiten Jahr können dann auch Mittelzehrer wie Salate, Karotten und Radieschen gepflanzt werden. Mittelzehrer sind aber auch Spinat, Zwiebeln, und Möhren.
Im dritten Jahr kommen auch mittelzehrende Gemüsesorten wie Erbsen, Bohnen, Kohlrabi, Erdbeeren und auch Kräuter zum Pflanzen. Kräuter sollen in das Hochbeet erst ab dem 3. Jahr gepflanzt werden, weil zu Beginn die Erde zu nährstoffreich ist.
Von Bedeutung ist es, ab dem 4. und 5. Jahr nur noch so genannte Schwachzehrer ins Hochbeet zu pflanzen und im 6. Jahr sogar Kartoffeln zu setzen.
Prinzipiell empfehlenswert beim Bepflanzen des Hochbeetes ist immer eine Mischkultur, bei der sich die unterschiedlichen Gemüsesorten positiv beeinflussen. Außerdem sollten die Gemüsearten in Reihen angepflanzt werden.
Wichtig ist es, um gegenseitige Beschattung der Gemüsearten zu vermeiden, in die Mitte des Hochbeetes die höchsten Pflanzen zu setzen und nach vorne die niedrigeren bzw. ganz an den Rand sogar rankende und hängende Pflanzensorten zu wählen.
Mit Haken können bei den Pfosten an den Schmalseiten bei Bedarf Kistchen aus Ton oder anderen Materialien eingehängt und in diese Küchenkräuter, aber auch Erdbeeren ge-pflanzt werden.
Wichtig ist weiters, dass die Kistchen nicht für die Arbeiten im Beet stören und das Beet nicht beschatten.
Pflege
Im ersten Jahr ist - wie auch in den Folgejahren - das ausreichende Gießen unbedingt notwendig. Trockenheit ist der Untergang des Hochbeetes. Der Zugang zum Hochbeet kann mit Hackschnitzel befestigt werden.
Düngen ist nicht notwendig und wenn es durch Setzungen notwendig ist, so soll reifer Kompost, gemischt mit Gartenerde aufgefüllt werden. Nach dem Nachlassen des Ertrages wird das Hochbeet komplett geräumt und neu aufgebaut.
Die Erde des geräumten Hochbeetes ist wiederverwendbar und gut geeignet zur Bodenverbesserung im Ziergartenbereich.